Mehr als 2000 Stunden war die Lorscher Feuerwehr im Einsatz
Bei der Hauptversammlung blickten die Brandschützer auf die Arbeit des Jahres 2022 zurück.
Lorsch. Die Freiwillige Feuerwehr Lorsch besteht aus der Bereitschaftsabteilung, der Jugend- und Kinderfeuerwehr und dem Spielmannszug. Sie arbeitet ehrenamtlich, kompetent und engagiert. Das war der Bilanz des Jahres 2022 von Stadtbrandinspektor Markus Stracke bei der Hauptversammlung zu entnehmen. Das normale Feuerwehrleben mit Übungs- und Ausbildungsveranstaltungen konnte wieder stattfinden, kameradschaftliche Veranstaltungen wieder durchgeführt und das zeitweise verwaiste Feuerwehrhaus wieder zum Leben erweckt werden.
Erfreulich waren die Mitgliederzahlen. Die Feuerwehr hat 184 Mitglieder. Die Einsatzabteilung hat 80, der Spielmannszug 29, die Ehren- und Altersabteilung 27, die Jugendfeuerwehr 43, die Kindergruppe fünf Mitglieder. Die Zahl der 128 Einsätze lag etwas unter der des Vorjahres.
Die Einsatzabteilung wurde zu 80 Technischen Hilfeleistungen, 32 Brandeinsätzen und 33 Fehlalarmen alarmiert und leistete 2155 Einsatzstunden, nicht mitgerechnet die Zahlen für die Einsatznachbereitung und Aufrüstung der Fahrzeuge. Einer der kräftezehrenden Einsätze war der Waldbrand auf dem ehemaligen Munitionsgelände in Münster-Breitenfeld. Da war die Lorscher Wehr mit 168 Stunden acht Tage mit der Löschwasserversorgung vor Ort.
44 Mal musste die Wehr tätig werden auf Land- und Bundesstraße und der Autobahn. Sie konnte helfen und alle Einsatzkräfte kehrten gesund zurück. Von der Stadt Lorsch wurde die Feuerwehr bei Beschaffungen unterstützt. Die Aus- und Fortbildung wird interkommunal verbessert.
Stracke bedankte sich bei allen engagierten Mitgliedern und der Stadt für die Unterstützung. Nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit ermögliche es, für die Sicherheit der Lorscher Bevölkerung zu sorgen.
Robin Gröger, Leiter der Jugendfeuerwehr, sprach von einem Minus von sieben Mitgliedern. Die jungen Leute nahmen an der Aktion „Sauberes Lorsch“ teil, bewirteten einen Lehrgang, nahmen beim Tag der offenen Tür mit einem Stand teil. Vier Mitglieder vertraten Lorsch beim Aktionstag der Kreisjugendfeuerwehr, der Delegiertenversammlung der Hessischen Jugendfeuerwehr und eine Gruppe besuchte auch den Aktionstag im Hessenpark.
Die Jugendwehr war vertreten bei den Projekttagen der Wingertsbergschule, war nur mit einem 23. Platz beim Bundeswettbewerb auf Landesebene vertreten, will aber in diesem Jahr wieder angreifen. Bei den Leistungsnachweisen „konnten wir jedoch richtig abstauben“, hieß es.
Auf Landesebene engagiert
Beim „Lichterfest der Stadt“ wurden Feuerschalen beaufsichtigt und es wurde ein Weihnachtsbaum am Stadthaus bestückt. Dr. Andreas Adams als stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart und Fachgebietsleiter Bildung der Hessischen Jugendfeuerwehr und Gröger als Fachgebietsleiter Jugendforum waren auf Landesebene aktiv. Beide wurden wiedergewählt.
Gröger brachte sich als Sachgebietsleiter Werbung auf Kreisebene ein. Er lobte sein Ausbilderteam mit Benjamin Jünge, Philipp Rüdiger, Nils Nolte, Lucca Heger, Marcel Jochem, Sascha Ritter und Yannis Topler.
Dominik Nowak erklärte, dass nach Corona wieder regelmäßige Gruppenstunden mit der Kinderfeuerwehr durchgeführt werden konnten, dass man beim Tag der offenen Tür vertreten war, es folgte ein Ausflug nach Heidelberg, es gab eine Übernachtung im Feuerwehrhaus, in der Weihnachtszeit wurden an den „blauen Buden“ der Stadt Waffeln verkauft, die Kinder erhielten Kinogutscheine, freuten sich über eine Faschingsparty, es wurde gebastelt, gespielt und etwas gelernt über Feuerwehrtechnik.
Drei Frauen und 26 Männer musizieren im Spielmannszug, drei Kinder sind noch in der Ausbildung, berichtete Leiter Achim Wunsch. Nachdem wegen Corona alle Auftritte abgesagt werden mussten, kam der 1. Mai als Lichtblick mit einem Weckruf. Das 100-jährige Jubiläum wurde gefeiert, es gibt wieder Übungsstunden und Beteiligung an Umzügen. Auch einige frühere Spielleute konnten reaktiviert werden. Unterstützung werde dennoch benötigt. Wunsch bedankte sich bei allen Helfern. Er gab bekannt, dass er und Stabführer Roland Ritter 2024 nicht mehr für die Ämter kandidieren. Man habe mit Angela Krix und Andreas Volk zwei neue Stabführer gewonnen, Felix Ritter werde die Aufgabe als Leiter übernehmen.
Die Ehren- und Altersabteilung werde bei ihren Veranstaltungen im Schnitt von etwa 30 Mitgliedern besucht, so Leiter Klaus Rickers. Es wurde ein Herbstfest gefeiert, bei einem Treffen ein Film angeschaut. Es gab eine Weihnachtsfeier, eine Winterwanderung, zu Fastnacht wurde gefeiert. Ein Heringsessen erfreute die Mitglieder zur Fastenzeit. Die Gruppe bedauerte zwei Todesfälle. Darunter war Johannes Vonderheid, mit 92 Jahren der älteste Lorscher Feuerwehrmann.
Roland Degenhard wurde in die Ehren- und Altersabteilung aufgenommen. Vier Mitglieder der befreundeten Feuerwehr Thal sprachen ihre Anerkennung aus. Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf dankte für das, was die Lorscher Wehr alles geleistet hatte. Bürgermeister Christian Schönung lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Lorsch. Die Feuerwehr sei mehr als ein Verein, engagiere sich zum Wohl der Bürger. Ein Fahrzeug könne dieses Jahr feierlich eingeweiht werden.
Max Eichhorn, Jonas Eichhorn und Maximilian Maaß wechselten von der Jugendwehr in die Einsatzabteilung. Befördert wurden Oliver König zum Oberfeuerwehrmann, Benjamin Jünge zum Hauptfeuerwehrmann, Pascal Wahlig zum Löschmeister, Marcel Schneider, Lukas Eichler, Jozef Swider zu Hauptlöschmeistern, Michael Hartwig zum Brandmeister und Dr. Peter Schmitt zum Oberbrandmeister.
Mitglieder ausgezeichnet
Stephanie Roth, stellvertretende Kreis-Stabführerin, zeichnete Angela Krix und Eva Maria Wenzel aus mit der Ehrennadel des Landesverbands Hessischer Feuerwehrmusiker in Silber für 25 Jahre Musik. Mathias Schmitt wurde ausgezeichnet mit der Ehrennadel in Gold mit Kranz für 50-jährigen Dienst. Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Dr. Andreas Adams zeichnete Benjamin Jünge, Janis Topler und Nils Nolte aus mit der Hessischen Jugendfeuerwehrmedaille in Bronze für zehnjährige Dienstzeit. Er hatte sie selbst einst ausgebildet.
Finanzielle Anerkennungsprämien des Landes gab es für Maurice Debus, Jozef Swider, Tobias Tkocz (zehn Jahre), Martin Neubecker (20 Jahre), Andreas Adams, Jan Lüders, Michael Jimmy Hartwig (30), Klaus Heger, Hans-Jürgen Daniel (40). ml