Am 22. und 23. März fand der „Berufsfeuerwehrtag“ der Jugendfeuerwehr Lorsch statt. In einer 24-Stunden-Übung mussten unterschiedlichste Übungsszenarien von einer Ölspur bis hin zum Lagerhallenbrand abgearbeitet werden, bei den die Jugendlichen ihr erlerntes Wissen unter Beweis stellen.
Der Startschuss fiel am Samstag um 8:00 Uhr mit einer Begrüßung durch die Betreuer der Jugendfeuerwehr und den stv. Stadtbrandinspektor Thomas Kindinger. Die Jugendlichen wurden den Einsatzfahrzeugen zugeteilt. Wie bei der Berufsfeuerwehr wurden die Fahrzeuge überprüft, alle technischen Geräte in Betrieb genommen und ausgiebig getestet.
Nach dem stärkenden Frühstück ertönte um 9:47 Uhr der Erste Alarm: Ein verletzter Arbeiter auf einem landwirtschaftlichen Anwesen. Dieser war bei Wartungsarbeiten zwischen die Maschinen gestürzt, musste versorgt und gerettet werden. Während dieser Einsatz lief, wurde um 9:53 Uhr ein weiterer Notruf gemeldet – ein Waldarbeiter wurde bei Baumfällarbeiten unter Baum eingeklemmt und musste mittels Hebekissen und technischem Gerät aus seiner misslichen Lage befreit werden. Die Jugendlichen konnten die Übungen gut und schnell meistern. Weiter gings zu einer - geplanten - Besichtigung einer Brandmeldeanlage. Dort erhielten die Jugendlichen einen ausführlichen Einblick in die Funktionsweise der Anlage.
Nach einer kurzen Mittagspause folgte um 14:08 Uhr der nächste Einsatz: Ein unklarer Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen; diesmal brannte es jedoch wirklich. Auf einer Wiese war ein Nutzfeuer außer Kontrolle geraten und erforderte schnelle Löscharbeiten, um ein Ausbreiten zu verhindern.
Um 15:30 Uhr ging es direkt weiter. Ein PKW mit einer undichten Ölleitung zog eine ca. 30m lange Ölspur. Um diese zu beseitigen, nutzte die Jugendfeuerwehr Sägespäne, um die aus Kakao und Wasser nachgestellte Ölspur abzubinden.
Der anspruchsvollste Einsatz des Tages stand um 17:06 Uhr an: Ein simulierter Großbrand in einer Lagerhalle mit Verletzten stellte die Jugendlichen vor eine komplexe Herausforderung. Der Lagerhallenbrand kündigte sich via ausgelöster Brandmeldeanlage an. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um einen Fahrzeugbrand in der Lagerhalle handelte und 8 Mitarbeiter (gestellt von Dummys und Statisten des JRK Lorsch) wurden vermisst. Die Jugendlichen bauten zügig einen Löschangriff auf und starteten die Suche nach den vermissten Mitarbeitern in der Halle. Diese wurden zeitnah gefunden und dem Rettungsdienst übergeben. Nun galt es noch, den Brandherd finden und ablöschen.
Ein Dank gilt an dieser Stelle dem DRK OV Lorsch, die mit ihrem Rettungswagen unterstützten.
Auch in den Abend- und Nachtstunden blieb es spannend. Während es sich alle bei Lagerfeuer und Stockbrot gemütlich gemacht hatten, ging ein weiterer Alarm rein. Um 21:34 Uhr rückten die Nachwuchs-Feuerwehrkräfte zu einem ausgelösten Heimrauchmelder in einem Gewerbegebäude aus. Durch einen technischen Defekt kam es zur Rauchentwicklung. Auch diese Aufgabe meisterten die Jugendlichen mit Bravour.
Kurze Zeit später ging der nächste Alarm für den Tag ein: Eine Person wurde vermisst. Die Herausforderung an dieser Aufgabe: Sie hatte sich zuletzt in einem abgelegenen Waldgebiet aufgehalten. Die vermisste Person konnte nach kurzer Zeit lokalisiert werden. Die anschließende Rettung mittels Spineboard entpuppte sich als schwierig, wurde aber sehr gut gemeistert.
Den letzten Einsatz gab es dann am nächsten Morgen um 6:23 Uhr: ein simulierter Verkehrsunfall mit 3 eingeklemmten Personen. An dem PKW wurde eine Öffnung geschaffen, um mit den Patienten (in diesem Fall Dummys) zu sprechen. Währenddessen wurde die Technische Rettung mittels Schere und Spreizer vorbereitet. Dadurch konnten alle 3 Personen zügig aus dem Fahrzeug befreit werden.
Nach diesem frühen Einsatz hatten sich alle das Frühstück in der Feuerwehr redlich verdient. Mit der anschließenden Nachbesprechung endete der Berufsfeuerwehrtag am Sonntagmorgen gegen 9:00 Uhr.
„Die Jugendlichen haben eine beeindruckende Leistung gezeigt und bewiesen, was sie alles können“, lobte stv. Stadtbrandinspektor Thomas Kindinger.
Diese praxisnahe Übung stärkt nicht nur das technische Know-how der Jugendlichen, sondern auch den Teamgeist und die Einsatzbereitschaft – wichtige Grundlagen für ihre spätere Tätigkeit in der Feuerwehr.