2 Tages Übung AB – LWV am Rhein

Vergangenes Wochenende fand von Samstag auf Sonntag eine durch die Feuerwehr Lorsch organisierte zweitägige Übung von 3 Löschwasserversorgungseinheiten der Feuerwehr Lorsch, Feuerwehr Rüdesheim am Rhein und Freiwillige Feuerwehren Mühlheim am Main unter der Beteiligung der Feuerwehr Lampertheim sowie dem ELW2 des Kreises Bergstraße statt.

Übungsgebiet war das Lampertheimer Rheinufer in Höhe der Wormser Rheinbrücke.

Die Vorgabe der Übungsleitung (IuK-Gruppe ELW2 Kreis Bergstraße) war, möglichst viel Löschwasser an zwei fiktiven Einsatzstellen abzugeben.

Die erste der beiden lag ca. 500m von der eigentlichen Wasserentnahmestelle entfernt, bei der zweiten galt es sogar eine Distanz von knapp 2.7 Kilometern zu überbrücken. Weitere Vorgabe war auch, dass die Verlegung der Schlauchleitungen rheinseitig zu erfolgen hatte um den Fahrweg für evtl. nachfolgende Einsatzfahrzeuge freizuhalten.

Daher musste die Schlauchauslegung teilweise sogar entgegen der Förderrichtung erfolgen. Hierzu mussten die Wechselladerfahrzeuge der einzelnen AB-LWVs in der richtigen Reihenfolge in die Förderstrecke einfahren, da die Förderstrecke nur einspurig befahrbar war.

Durch die zuerst abgerufene FF Lorsch erfolgte die Wasserentnahme am Rhein mittels der Schwimmpumpe, und der Aufbau einer doppelten Förderstrecke von ca. 500 Meter Länge. Danach wurde unter der Rheinbrücke die Pumpeneinheit der FF Mühlheim a.M. in Stellung gebracht.

Ab dort erfolgte die Weiterleitung des Löschwassers über eine F-Leitung mit einer Länge von ca. 1.500m bis zur dritten Pumpeneinheit der FF Rüdesheim. Diese verstärkte den Druck und förderte das Löschwasser über weitere 700 Meter bis zur Wasserabgabestelle, die durch die Feuerwehr Lampertheim aufgebaut und betrieben wurde. Dort stand eine Menge von ca. 4.500 Liter Wasser (bei einem Druck von ca. 5 bar) zur Verfügung, welche dann über verschiedene Monitore wieder in den Rhein abgegeben wurde.

Gerade die Reihenschaltung der drei Einheiten wurde erstmals praktisch beübt und ergab verschiedene neue Erkenntnisse und Hinweise für den Übungsbetrieb und künftige Einsätze.
Insgesamt war die Förderstrecke innerhalb einer Stunde, nachdem die letzte Einheit abgerufen wurde, funktionsfähig aufgebaut. Mehr als eine Stunde noch wurden verschiedene Fördermengen gefördert und auch verschiedene Druckverhältnisse getestet. Danach hieß es “Wasser Halt“ und der Abbau konnte angeordnet werden. Nach insgesamt 6 Stunden Übungsdauer war das gesamte Material wieder in den Abrollbehältern und Fahrzeugen verlastet.

Nach Übungsende fuhren die drei Einheiten gemeinsam auf die Wildbahn nach Lampertheim, wo man in der ehemaligen Forstschule (heutiges Ausbildungszentrum des KFV Bergstraße) gemeinsam das Abendessen einnahm und auch dort übernachtete. Am Sonntagvormittag fand dann noch ein gut zweistündiger Erfahrungsaustausch statt, bei denen verschiedene Aspekte aus Übungen, Einsätzen und Ausstattung angesprochen wurden. Von den Kameraden und auch der Übungsleitung wurde die Übung als gelungen betrachtet, und soll im kommenden Jahr wiederholt werden, dann vermutlich in Rüdesheim.

Dadurch dass Lorsch, Rüdesheim und Mühlheim ihre AB-LWV gemeinsam beim Hersteller in Holland abholten und dort auch darauf eingewiesen wurden kannte man sich bereits. Beim Waldbrandeinsatz in Münster-Breitefeld im Sommer dieses Jahrs hatten Mühlheim und Lorsch schon einen gemeinsamen Einsatz mit ihren Einheiten zu bewältigen. Daher war die Idee geboren, einmal gemeinsam miteinander zu üben. Insgesamt wurden die drei Wehren in den vergangenen beiden Jahren bei 7 Einsätzen verschiedenster Art (Lorsch 4, Mühlheim 2 und Rüdesheim einer) mit AB-LWV eingesetzt.

Die 5 AB-LWV wurden 2017 für den Katastrophenschutz durch das Land Hessen beschafft und bei den oben genannten Feuerwehren stationiert. (Zwei weitere Einheiten sind jeweils noch bei der BF Frankfurt sowie BF Kassel stationiert.) Geliefert wurden sie von der niederländischen Firma HFS Hytrans Fire System aus Lemmer. Jede Einheit führt eine hydraulisch angetriebene Schwimmpumpe, 1.800m F-Schlauch (152 mm) sowie entsprechend passende Armaturen mit.