85. Geburtstag Georg Heger

Mit dem „Kronprinzen-Marsch“ eröffnete der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr von Lorsch musikalisch die Feier des 85. Geburtstags von Georg Heger in der Gaststätte „Sportpark Ehlried“. Zahlreiche Freunde und Verwandte hatten es sich nicht nehmen lassen, ihrem Georg (Schorsch) Heger zu gratulieren. Der Vereinsvorsitzende Franz-Josef Schumacher begrüßte ihn und seine Ehefrau Renate sinngemäß mit den Worten: „Lieber Georg, gerne sind wir heute deiner Einladung gefolgt, dir ganz herzlich zu deinem 85. Geburtstag zu gratulieren und alles Gute zu wünschen, musikalisch durch unseren Spielmannszug sowie die anwesenden Vorstandsmitglieder. Mit dabei ist auch eine Delegation aus Niederösterreich, die extra zu deinem Geburtstag angereist ist. Es sind der Oberbrandinspektor und ehemalige Kommandant der Feuerwehr Frohsdorf, Karl Zehetner, und seine Ehefrau Maria sowie Hans-Peter Weiss, Ehren-Verwaltungsrat beim Bezirksfeuerwehrkommando Wiener Neustadt. Über 75 Jahre bist du nun schon Lorscher seitdem du, als zehnjähriger aus dem Sudetenland kommend, hier deine neue Heimat gefunden hast. Bei der Lorscher Feuerwehr bis du seit dem 1. April 1952. Dies sind mehr als 69 Jahre“. Man könne ihn 2022 für 70 Jahre aktive Dienstzeit ehren, meinte Schumacher. Aktiv sei er immer noch.

Georg Heger mit Ehefrau Renate, im Kreise der Musiker des Spielmannszugs der Feuerwehr, der Mitglieder des Vorstands und der Gäste aus Österreich, hatte seine Familie, Angehörige der Wehr und Freunde zur Feier seines 85. Geburtstags in die „Sportgaststätte Ehlried“ eingeladen.

Angefangen habe alles im Spielmannszug, wo er heute noch bei jeder Übungsstunde sei. Bis zum 60. Lebensjahr war er Mitglied der Einsatzabteilung, bis zum Gruppen- und Zugführer, rechnete der Vereinsvorsitzende vor. 1960 habe Heger die Jugendfeuerwehr gegründet, war ihr Ausbilder und bis vor wenigen Jahren Wettkampftrainer, war Wettkämpfer und lange Jahre Trainer der Wettkampfmannschaft der Aktiven. Zur Bilanz gehöre seine Mitgliedschaft im Vorstand seit 1977 über mehrere Jahrzehnte. Er war Wirt im alten Feuerwehrhaus, beteiligt beim Bau der beiden Feuerwehrhäuser in der Schulstraße und der Nibelungenstraße, Mitbegründer und Trainer der Odinas, Sprecher der Alters- und Ehrenabteilung. Sein Lebenswerk sei „Unser Feuerwehrmuseum“.  „Als sich im Jahre 2005 mit dem Kauf des Anwesens in der Nibelungenstraße die Möglichkeit ergab, ein Feuerwehrmuseum einzurichten, warst du nicht mehr zu bremsen. Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern habt ihr ein Museum aufgebaut, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Um einige Exponate werden wir sogar vom Deutschen Feuerwehrmuseum beneidet. Fast täglich bist du hier, um zu restaurieren, zu reparieren oder etwas zu verbessern. So habt ihr in den vergangenen Monaten wieder zwei Handdruckspritzen aus Alsbach und Lampertheim originalgetreu restauriert“, lobte ihn Franz-Josef Schumacher. Für all diese Tätigkeiten sei er zum Ehrenmitglied der Jugendfeuerwehr ernannt, mit dem Landesehrenbrief und dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Gold geehrt worden.  Durch den Landesbranddirektor sei er 2003, als erster der Lorscher Wehr, mit dem „Goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande für hervorragende Verdienst um den Brandschutz“ geehrt worden. „Rückblickend darf ich sagen, dass die Lorscher Feuerwehr nach wie vor unvorstellbar wäre ohne dich“. Schumacher bedankte sich bei Renate Heger herzlich für die Unterstützung über die vielen Jahrzehnte und überreichte ihr als Dank einen Blumenstrauß. „Sei froh, dass Schorsch so oft bei uns ist. Dies hält ihn jung und so könnt ihr die nächsten Jahre gemeinsam angehen“.

Obwohl der „Schorsch“ gesagt habe, er möchte nichts, habe die Wehr für ihn dennoch ein Geschenk mitgebracht, um nicht mit leeren Händen zu kommen. Es sei ein Präsentkorb. „Sollte etwas darin fehlen, liegen auch einige Klostertaler drin damit ihr es euch kaufen könnt“. Mit einem „Glückauf für die nächsten Jahre bis zum 90. Geburtstag“ beendete Schumacher seine Rede. Bürgermeister Christian Schönung, Chef der Freiwilligen Feuerwehr, erinnerte in seiner Rede daran, Dass Georg Heger in Halbstadt in der Sowjetunion geboren worden sei. Die Familie habe einige Jahre im Sudetenland gewohnt (Giebau, Sternberk) und kam nach dem Krieg nach Lorsch. Georg sei damals zehn Jahre alt gewesen, habe 1961 „seine Renate geheiratet“ und 1963 ein Haus gebaut. Durch seine reichhaltige Erfahrung als Maurer engagierte er sich erfolgreich sowohl beim Bau des Feuerwehrhauses in der Schul- und später in der Nibelungenstraße. Schönung erwähnte das Feuerwehrmuseum mit seinen historischen Geräten und Fahrzeugen, das als „Lebenswerk von Georg Heger bezeichnet wird“. Er gehörte zu den Mitgestaltern und Organisatoren der Familienabende der Wehr und habe die Freundschaftsbande zur Brandweer in Zwevegem geknüpft, der Partnerstadt von Lorsch. Mit den zahlreichen Ehrungen habe er es zum „höchsten ausgezeichneten Feuerwehrmann in Lorsch“ geschafft. Christian Schönung machte deutlich: „Der in Lorsch bekannte ‚Schorsch‘ ist über alle Altersgrenzen hinweg beliebt. Er hat einen guten Draht zu Jung und Alt. Heute ist er stolzer Opa und kann fünf Enkelkinder zählen: Ann-Kathrin, Franziska, Marc, Lucca und Selina. Menschen wie Georg Heger braucht unsere Stadt. Er ist sehr wertvoll und wird von den Lorscherinnen und Lorschern sehr geschätzt“. Nachdem mehrere Gäste gratuliert und ihre Geschenke überreicht hatten, genossen alle zusammen das Abendessen in der Gaststätte.

 

Bild und Texte: Norbert Weinbach, veröffentlicht am 23.10.2021 im Bergsträßer Anzeiger

Fotos von Hugo Müller: