Jahreshauptversammlung 2016

Bericht Bergsträßer Anzeiger

Lorsch. Der Vorsitzende des Lorscher Feuerwehrvereins, Jacek Topler, verzichtet künftig auf sein Amt. Das gab er nach seinem Jahresbericht bekannt. Er müsse aus beruflichen Gründen verzichten, erklärte er. Das sei ihm nicht leicht gefallen, aber er könne die Verantwortung nicht weiter tragen. Die Verantwortung übernimmt jetzt wieder der nur noch in Teilzeit arbeitende Stadtbrandinspektor Franz-Josef Schumacher.

Es seien keine Kandidaten gefunden worden, meinte er. Er habe zwar das Amt vor zwei Jahren abgegeben, werde aber wieder den Vorsitz übernehmen. Nach seiner einstimmig erfolgten Wahl versicherte Schumacher, dass es ihm nicht leicht gefallen sei, er hoffe aber auf Unterstützung des Vorstands. Einige Aufgaben habe er bereits delegiert, unter anderem auf Markus Stracke, den intern bereits als Nachfolger geführten Stadtbrandinspektor.

In seinem Jahresbericht erwähnte Topler verschiedene Aktivitäten wie den Familienabend, den Kappenabend, den Tag der offenen Tür, den Besuch einer Delegation bei der Feuerwehr-Fachmesse in Hannover, die Patenschaften mit den Wehren in Whyl (Schweiz) und Moosburg. Es fehlte auch nicht der in Lorsch durchgeführte Landesentscheid der Hessischen Feuerwehren sowie Herbstwanderung, Grillfest und Weihnachtskaffee.

Der Verein wird eine Kinderfeuerwehr gründen. Der Startschuss erfolgt beim Tag der offenen Tür am 8. Mai. Es werden Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren aufgenommen. Der Verein werde sich zudem mit einem Zuschuss von 39 000 Euro am Kauf einer Tragkraftspritze und eines Stromerzeugers beteiligen. Die größte Einnahmequelle ist der Altpapier-Verkauf. Mit 443 Tonnen gab es eine Steigerung von zehn Tonnen.

Der Feuerwehrverein hat 181 Mitglieder. Topler bedankte sich bei allen, die ihn und den Vorstand unterstützten. Die Jugendfeuerwehr hat 2015 bei verschiedenen Veranstaltungen 576 Stunden geleistet, berichtete Benjamin Koob. Dazu gehörten auch Wanderungen, Übungen, Weiterbildungen, ein Fußballturnier, ein Sommerfest, die Beteiligung am Tag der offenen Tür, Kreiszeltlager, Altpapiersammlungen, der Gewinn der Kreismeisterschaft, und die nicht ganz so erfolgreiche Teilnahme bei der Hessen- und der Deutschen Meisterschaft. Sein Dank galt allen Unterstützern. “Die Jugendfeuerwehr ist der Garant für eine gute Zukunft”, so Koob.

Joachim Wunsch legte die Bilanz des Spielmannszugs vor. Es gab 29 Auftritte bei unterschiedlichen Veranstaltungen, die Ausrichtung der Landesmusikveranstaltung, Weckruf, Sommerfest, Nikolausfeier und Glühweinverkauf beim Weihnachtsmarkt. Einmal im Monat, so Georg Heger, habe die Alters- und Ehrenabteilung eine Veranstaltung durchgeführt – Feste, Wanderungen und Radtouren etwa. Dazu sind auch die Witwen verstorbener Kameraden eingeladen. Klaus Rickers wurde zum zweiten Sprecher gewählt.

Hans Neubecker zählte die Aktivitäten auf für die Oldtimerfreunde. Sie kümmern sich um das Museum und beteiligten sich an Veranstaltungen mit antiken Fahrzeugen und Geräten. Christian Zobels Kassenbericht wies ein Plus auf. Christian Ebert und Ferdinand Koob hatten das Rechenwerk geprüft und keine Beanstandungen gefunden. Der Vorstand der Feuerwehr wurde einstimmig entlastet. ml

© Bergsträßer Anzeiger, Montag, 07.03.2016

 

Bericht Darmstädter Echo

FEUERWEHR LORSCH Einsatzabteilung wirbt um Kinder / Bilanz zeugt von Belastungen und vielen Erfolgen

LORSCH – Für den Bergsträßer Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller ist die Lorscher Feuerwehr „ein rundum gesundes Paket an Ehrenamtlichkeit“. Bei der Hauptversammlung lobte Müller das vielfältige Engagement der Lorscher Wehr.

Dies reichte 2015 vom Einsatz beim Aufbau von Notunterkünften für Flüchtlinge bis zur Ausrichtung des Hessischen Landesentscheids für Feuerwehrleistungsübungen. „Das Jahr war nicht gerade eintönig“, stellte auch Lorschs Stadtbrandinspektor Franz-Josef Schumacher fest. Sieben Großbrände gab es in Lorsch und Einhausen. Gerade die Brandserie in Einhausen habe dem Jahr 2015 seinen Stempel aufgedrückt, sagte Schumacher. Darüber hinaus war die Lorscher Wehr bei 41 Einsätzen auf dem von ihr betreuten Abschnitt der Autobahn 67 zwischen der Abfahrt Gernsheim und dem Viernheimer Kreuz gefordert. Schumacher würdigte die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren, insbesondere mit Einhausen. Bei allen sieben Großbränden waren die Wehren aus Lorsch und Einhausen gemeinsam im Einsatz.

Insgesamt weist die Einsatzstatistik der Lorscher Feuerwehr im vergangenen Jahr 158 Alarmierungen auf. Das sind 50 weniger als 2014. Dennoch stieg die Zahl der Einsatzstunden auf 4726 (2014: 4520). Die Stunden für die Aufrüstung, für Reinigung und Reparaturen sind darin nicht enthalten.

Die Feuerwehr Lorsch hat (Stand: 31. Dezember) 181 Mitglieder, davon 76 in der Einsatzabteilung. Weitere Gruppierungen der Wehr sind Jugendfeuerwehr, Alters- und Ehrenabteilung, Oldtimer-Gruppe sowie Spielmannszug.

Wie Schumacher ankündigte, wird die Feuerwehr Lorsch ab Mai eine neue Nachwuchsabteilung für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren schaffen. Mit dieser „Kinderfeuerwehr“ soll die Nachwuchsarbeit verbessert werden. „Wir stehen in Konkurrenz mit anderen Vereinen und Freizeitangeboten, daher wollen wir Mädchen und Jungen frühzeitig für die Feuerwehr begeistern“, erklärte Schumacher.

Bei der Jugend läuft es längst: Jugendwart Benjamin Koob berichtete nicht nur von Top-10-Platzierungen der Lorscher Wettkampfgruppe auf Hessen- und Bundesebene, sondern auch von der Basisarbeit, die neben 48 Übungsstunden vom Erwerb der Leistungsabzeichen, über die Beteiligung an Papiersammelaktionen, Auftritten bei den Familienabenden bis zur Teilnahme beim Kreiszeltlager reichte. Die Jugendfeuerwehr hat 29 Mitglieder.

Ein Aushängeschild der Feuerwehr und der Stadt Lorsch ist auch der Spielmannszug, der nach Auskunft seines Vorsitzenden Achim Wunsch im vergangenen Jahr 29 Auftritte hatte. Die 44 Spielleute sind auch Gardekapelle des Karnevalsvereins der Bürger-Funken.

Aushängeschilder und verdiente Kräfte

Genau 1539 Besucher konnten die Mitglieder der Oldtimer-Gruppe 2015 im Feuerwehrmuseum begrüßen, darunter Prominenz wie Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU).

Der Alters- und Ehrenabteilung der Wehr gehören 28 ehemalige Aktive ab 60 Jahren sowie acht Frauen von verstorbenen Feuerwehrkameraden an.

Jacek Toppler, der nach zwei Jahren als Vorsitzender des Lorscher Feuerwehrvereins sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegte, berichtete unter anderem von den Familienabenden, die 2015 wieder von mehr als 1000 Gästen besucht worden waren. Zum Landesentscheid der Hessischen Feuerwehrleistungsübungen kamen allein 1000 aktive Feuerwehrleute nach Lorsch, dessen Feuerwehr Ausrichter war. Topplers Nachfolger des Vereinsvorsitzenden ist sein Vorgänger: Stadtbrandinspektor Schumacher wird in den kommenden drei Jahren in Personalunion dem Verein vorstehen.

Bürgermeister Christian Schönung (CDU), kraft Amtes Dienstherr der Wehr, wies auch auf die Aufstockung hauptamtlicher Stellen der Feuerwehr im städtischen Haushalt hin. Neben dem Stadtbrandinspektor, der in Teilzeit für die Feuerwehr tätig ist, arbeitet Schumachers Stellvertreter Markus Stracke Vollzeit für die Wehr. Zudem umfasst der Stellenplan der Stadt einen Maschinen- und Gerätewart. 2016 sind im Haushalt für Personalaufwendungen für die Feuerwehr 172 000 Euro veranschlagt. 2015 waren es 116 000 Euro. Auch in den Maschinenpark wird investiert. So wird im Mai die Auslieferung eines Fahrzeugs erfolgen. Die Stadt beteiligt sich mit 100 000 Euro an der Finanzierung, der Feuerwehrverein mit 39 000 Euro. Weiterhin steht Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeuges für 330 000 Euro an.

Franz-Josef Schumacher wurde für 40 Jahre aktive Dienstzeit ausgezeichnet. Schumacher spendete die damit verbundene Prämie von 1000 Euro dem Feuerwehrverein. Nach 40 Jahren aktiver Dienstzeit schied Gerhard Vogel aus der Einsatzabteilung aus. Ebenfalls in die Alters- und Ehrenabteilung wechselt Joachim Krutsch, der unter anderem zehn Jahre lang stellvertretender Stadtbrandinspektor war.