Zeitungsartikel rund um unseren Familienabend

Feuerwehr Lorsch unterhält 1300 Gäste

Ein großer Erfolg war der Familienabend der Lorscher Feuerwehr. Drei Mal war die Nibelungenhalle ausverkauft. Das Programm begeisterte 1300 Besucher.

Mit fast 200 Alarmierungen war das vorige Jahr für die Ehrenamtlichen alles andere als geruhsam, dennoch gelang es den Mitgliedern und Freunden der Feuerwehr, ein Theaterstück, Musik, Comedy und Tanzdarbietungen auf die Bühne zu bringen, für die es sehr viel Applaus und Zugabe-Rufe gab. Höhepunkt war der Auftritt von „Feetback“. Die Tanzgruppe führte das Publikum in einen Nachtclub nach Chicago in den 1920er Jahren. sch [Bergsträßer Anzeiger, 08.01.2024]

Jeden zweiten Tag ein Alarm

Das vergangene Jahr war nicht gerade arbeitsarm für die Lorscher Feuerwehr. Das berichtete Franz-Josef Schumacher, Vorsitzender des Feuerwehrvereins. In seiner Begrüßungsrede erinnerte er an knapp 190 Alarmierungen, im Schnitt wurde die Feuerwehr also jeden zweiten Tag gerufen. 2023 bezeichnete Schumacher als ein allgemein nicht einfaches Jahr. Umso erfreulicher sei es, dass die Feuerwehr ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm erarbeiten konnte, das Hunderten von Besuchern eine „kleine Pause vom Alltag“ biete.

2025 wird anderswo gefeiert
Seit 1965 findet der Familienabend in der Nibelungenhalle statt. Jetzt feierte die Feuerwehr dort vorerst zum letzten Mal, denn bekanntlich soll die Halle saniert werden. Wo der Familienabend 2025 ausgetragen wird, ließ Schumacher noch offen. Sicher ist, dass er die Gäste im kommenden Jahr nicht wie bislang gewohnt begrüßen wird. In wenigen Wochen nämlich
beendet er, nach fast 25 Jahren, seine Amtszeit. Der Feuerwehrverein wird im März einen neuen Vorstand wählen, so Schumacher. sch/zing [Bergsträßer Anzeiger, 08.01.2024]

Der Urgroßvater war Kommandant

Viele Ehrengäste wurden namentlich willkommen geheißen: am Premierenabend unter anderem Landtagsmitglied Alexander Bauer, Landrat Christian Engelhardt, Kreisbeigeordnete Brigitte Sander, Stadtverordnetenvorsteherin Christiane Ludwig-Paul, Ehrenbürgermeister Klaus Jäger, Abordnungen anderer Feuerwehren, Vertreter aus dem Regierungspräsidium Darmstadt. Auch Bundestagsabgeordneter Michael Meister saß im Publikum.

Franz-Josef Schumacher erinnerte in seiner Rede nebenbei daran, dass es familiäre Beziehungen des gebürtigen Lorschers Meister zur Lorscher Feuerwehr gibt: „Sein Urgroßvater war 1920 bis 1934 unser Kommandant und musste damals auf massiven Druck der neuen Machthaber, gegen den Widerstand der Wehr, von dieser Funktion zurücktreten.“ sch/zing [Bergsträßer Anzeiger, 08.01.2024]

Feuerwehr macht die Nibelungenhalle zum Nachtclub und zum Schwimmbad

Dreimal ein volles Haus und jeweils sehr viel Applaus: Die Lorscher Feuerwehr begeisterte am Wochenende rund 1300 Zuschauer. Das Publikum erhob sich zum Finale und bedankte sich mit stehendem Beifall für ein vierstündiges Bühnenprogramm, das beste Unterhaltung bot und in dieser Art kreisweit einmalig ist.

Der Name „Familienabend“, unter dem die Feuerwehr jedes Jahr zu ihrer Großveranstaltung einlädt, klingt zwar nach alter Tradition. Und das stimmt auch. Denn es gibt den Familienabend bereits seit 1951. Seit diesen mehr als 70 Jahren gehört zum Beispiel stets ein Theaterstück zum Familienabend. Auch die Auftritte des Spielmannszugs sorgen für Kontinuität. Aber die Lorscher Feuerwehr mixt Bewährtes eben sehr gelungen mit vielen modernen Elementen. Was die
Aktiven beim Familienabend auf die Bühne der Nibelungenhalle bringen, geht daher weit über ein traditionelles Programm hinaus.

Unter anderem viele junge Mitwirkende sorgen dafür, dass der Abend bei der Feuerwehr auch jede Menge Partystimmung verbreitet, das Publikum immer wieder mitreißt und vor allem im zweiten Teil einen erstklassigen Showabend bietet. Auch diesmal konnten sich die Zuschauer aber darauf verlassen, dass der Spielmannszug mit Walzern und Filmmusik-Titeln die Eröffnung übernahm. Erstmals traten die Musiker unter der neuen musikalischen Leitung von Uwe Techt auf.

Landwirt will kein „Kofferkuli“ sein
Im charmanten Lorscher Dialekt – inklusive nötiger Kraftausdrücke und einiger Seitenhiebe gegen Einhäuser – ließ die Theatergruppe anschließend miterleben, wie Familie Eberle ihren landwirtschaftlichen Betrieb in den „Urlaubsbauernhof Nibelungen im schönen Lorsch“ umgestalten will. So einfach, wie sich Irma (Jutta Stengel) die Sache vorstellt, läuft sie zum Vergnügen der Zuschauer natürlich mitnichten. Schließlich hat Ehemann Gerhard (Ulli Denefleh) keine Lust, künftig als „Kofferkuli“ für die Gäste zu fungieren. Für die turbulente Geschichte (Bericht folgt) gab es auch zwischendurch Szenenapplaus.

Keine andere Feuerwehr weit und breit hat außerdem eine Showtanzgruppe. Die jungen Frauen, die sich als „Feetback“ längst einen hervorragenden Namen erarbeitet haben, tanzten diesmal in die goldenen 1920er Jahre. In ihrer atemberaubenden Show wirbeln die Aktiven in hohem Tempo fast 20 Minuten über die Bühne, nehmen die Familienabend-Besucher mit nach Chicago in einen Nachtclub, und zwar in den legendären Schuppen von „Champagne Charly“.

In rasantem Tempo wechseln die Tänzerinnen Kostüme, erscheinen in neuen Outfits und Rollen. Man könnte so den Eindruck haben, es handle sich um eine riesige Gruppe. „Feetback“ aber ist eine mit rund 20 Mitgliedern vergleichsweise kleine, dafür ungemein starke, engagierte und kreative Gemeinschaft. Vom Kostüm bis zur Choreografie machen die Frauen alles selbst, mit viel Spaß und sehr erfolgreich.

Für die Tanzshow – in den Hauptrollen waren Nina Limburg, Bastian Neumann und Lena Dewald zu sehen – gab es zurecht donnernden Applaus und natürlich wurde eine Zugabe gefordert und gewährt.

In Badelatschen unterwegs
Nicht weniger sportlich zeigten sich die „Odinas“. Die Herrengruppe, trainiert von Klaus Heger, hatte sich allerdings für ein weitaus gemächlicheres Tempo entschieden. Die acht Aktiven spazierten zunächst aufreizend langsam, in langer Reihe hintereinander, bekleidet mit kurzen Hosen und in Badelatschen durch den Saal. Dann machten sich die Athleten zum Titel von „You Can Leave Your Hat On“ frei bis auf Badekappe, Nasenklammer und glitzernden Schwimmanzug und
zeigten hinter dem Beckenrand als Synchronschwimmer eine stimmige und witzige Wasserchoreografie. Riesenapplaus für die coole Nummer und Zugabe folgten.

Zum „Everybody“-Hit der Backstreet Boys eroberten die „Florians“ im Handumdrehen die Zuschauer Herzen in der Nibelungenhalle. Die Männertanzgruppe der Lorscher Feuerwehr ließ das Publikum in Partystimmung der 1990er Jahre schwelgen. Trainiert werden die elf „Florians“ von Melanie Drayß-Schmitt.

Künstliche Intelligenz spielt mit
Und die „Comedians“? Die hatten es diesmal mit Künstlicher Intelligenz zu tun. Die Gruppe formierte die „Lorscher Stadtmusikanten“, bestehend aus Hund, Hase, Giggel und Maulwurf, und machte sich auch Gedanken über das einstige Lorscher Spritzenhaus, das jetzt zum Ärztehaus wird. Zum Finale überraschten die „Comedians“ mit einem Dankeschön speziell für Franz-Josef Schumacher und seine lange Tätigkeit als Vereinsvorsitzender. In der Rolle der „Comedian Harmonists“ trällerten sie für ihn einen seiner Lieblingstitel: „Mein kleiner grüner Kaktus“.

 

Von Nina Schmelzing, Bergsträßer Anzeiger, 08.01.2024

Dank an viele Helfer

Franz-Josef Schumacher dankte zahlreichen Aktiven für den gelungenen Familienabend. Die Gesamtorganisation lag bei Klaus Schmitt. Manche der insgesamt sechs Gruppen bereitete sich monatelang auf die Auftritte vor.

Als Moderatoren führten Lukas Eichler und Martin Siekmann durchs Programm. Um Licht und Ton kümmerten sich Oli Tkocz, Jean Diehl,Holdy Wahlig und Walter Opper.

Die Bewirtung übernahm Hermann Helmling mit seinem Team. Als Helfer hinter der Bühne engagierten sich Stephan Hubeler, Christian Dewald, Wilfried Staudigl, Marcel Jochem und Oliver Steffan. Für das Bühnenbild sorgte mehrfach Ulli Denefleh.

Ein Dankeschön gab es unter anderem auch für Philipp Dewald, Helmut Jünge, Manuel Rau, Lydia Müller, Julia Spanowsky, Birgit Dewald und Judith Bender.

Auch bei allen Lorschern, die ihre Feuerwehr zum Beispiel durch die Beteiligung an den Altpapiersammlungen oder durch
Spenden an den Verein unterstützen, bedankte sich Schumacher. sch/zing [Bergsträßer Anzeiger, 08.01.2023]

Künftig öfter mehr als Marschmusik

Franz-Josef Schumacher kündigte beim Familienabend der Feuerwehr an, die Besucher letztmals als Vorsitzender des Feuerwehrvereins zu begrüßen. Nach fast 25 Jahren im Amt tritt er bei der Wahl im Frühjahr nicht mehr an (BA berichtete). Einen Wechsel gab es außerdem auch bei einer weiteren Feuerwehr-Institution zu verkünden: dem Spielmannszug.

Schumacher stellte den Besuchern des Familienabends den neuen Vorstand vor, der aus Felix Ritter, Andreas Volk und Angela Krix besteht. Dieser wolle für frischen Wind sorgen. Neben der bisherigen Marschmusik werde der Spielmannszug künftig auch öfter verschiedene andere Stilrichtungen zu Gehör bringen.

Als musikalischer Leiter dirigierte den Auftritt in der Nibelungenhalle Uwe Techt. Mit einem Walzerstück sowie
zwei Filmmusik-Titeln – Conquest of Paradise und Star Wars – unterhielt der Spielmannszug das Publikum zur Eröffnung des Abends, das sich mit kräftigem Beifall bedankte.

Achim Wunsch und Roland Ritter haben die Stabführung und die Abteilungsleitung nach fast 20 Jahren abgegeben, so Schumacher. Die Abteilungsleitung übernimmt nun Felix Ritter, Angela Krix und Andreas Volk werden den Tambourstab bei Straßenumzügen führen. Für die langjährige ehrenamtliche Arbeit von Ritter und Wunsch spendeten die Zuhörer Applaus.

Neue Musikbegeisterte sind beim Spielmannszug der Lorscher Feuerwehr willkommen. Zwischen sechs und 18 Jahren sollten Interessierte sein – und Spaß an Auftritten, Reisen sowie natürlich auch an den Proben haben.

Von Nina Schmelzing, Bergsträßer Anzeiger, 09.01.2024

Vom Lorscher Nibelungenhof in den Mannheimer Nachtclub

Bauer Eberle ist entsetzt. „Hast du sie noch alle?“, raunzt er seine Ehefrau an. Denn Irma Eberle (Jutta Stengel) hat große Pläne mit dem landwirtschaftlichen Betrieb. Sie will ihn zu einem „Urlaubsbauernhof“ umgestalten. Bauer Eberle (Ulli Denefleh) sieht sich und seinen Bruder Hannes (Markus Graf) schon als Liftboy und Kofferkuli schuften – kommt nicht in Frage. Aber die Anzeige in der Tageszeitung ist längst geschaltet – und Interessierte lassen daher nicht lange auf sich warten. Schon klopft es und der erste Gast, Ferdinand Hecht (Andreas Volk), brennt darauf, auf dem „Nibelungenhof im schönen Lorsch“, Urlaubstage in paradiesischer Ruhe und ohne Stress zu genießen.

Beim Familienabend der Feuerwehr sorgte die Theaterspielgruppe mit dem Stück „Urlaub auf dem Bauernhof“ unter der Regie von Nathalie Schmitt für vergnügliche Unterhaltung mit viel Lokalkolorit. Markus Graf hatte den Mehrakter von Renate Reuß in den Lorscher Dialekt transferiert, es gab immer wieder Szenenapplaus.

Natürlich kommen auch Einhäuser
Womöglich schließlich kommen auch noch Einhäuser auf die Idee, in Lorsch Urlaub zu machen, fürchtet Eberle und liegt damit nicht ganz falsch. Wolfgang aus der Weschnitzgemeinde jedenfalls (Klaus Rapp) nimmt sich gleich ein Zimmer bei ihm – wenn auch nicht als Urlauber, sondern weil ihn seine Liebste daheim vor die Tür gesetzt hat. Grund: Er sitze nur „beim Hacky in der Wirtschaft“.

Es gibt allerdings auch Gäste, über die sich Gerhard Eberle außerordentlich freut. Als Nancy Müller (Nicole Neuschild) auf dem Hof auftaucht, ist er hin und weg. Sie arbeite als Bardame in Mannheim, erzählt sie und offeriert Gerhard und Hannes sogleich einen kostenlosen Eintritt in den Nachtclub. Wer kann dazu schon Nein sagen? Bauer Eberle quartiert Nancy umgehend im Zimmer seiner verstorbenen Mutter ein.

Liebe auf den ersten Blick
Und Tochter Ines (Rebecca Stengel)? Sie will gleichfalls nicht ihr ganzes Leben nur mit Stallarbeit verbringen, träumt davon, ein eigenes Kosmetikstudio zu eröffnen. Zwischen ihr und Ferdinand Hecht funkt es außerdem auf den ersten Blick. An dem jungen Urlaubsgast, ein erklärter Vegetarier und begeisterter Wanderer in schmucker bayerischer Tracht, findet sie nicht nur Gefallen wegen dessen vornehmer Aussprache. „Tschaui“, flötet er zum Abschied gerne. „So sanft wie ein Lamm“, schwärmt sie über ihn und folgert: „Den Mann kann ich mir so formen, wie ich ihn brauche.“

Auch die neugierige Lisbeth (Elvira Angert) ist für Irma auf dem Weg zum florierenden Urlaubsbauernhof keine Stütze. Im Gegenteil bringt die Nachbarin, stets sehr vertieft in die sozialen Medien, nur weitere Unruhe und Verwirrung in die Familie auf die Bühne. Ihr ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis treibt Bauer Eberle zudem hinaus aufs Feld. Ihm werde noch „Blut aus dem Ohr“ tropfen, wenn er ihr länger zuhören muss, schimpft er.

Was tun, um eine Nacht – unbemerkt von Irma – in Mannheim in der Bar zu verbringen? Die Brüder reden Ferdinand ein, es sei in der Region guter Brauch und ein echter Abenteuerurlaub, „eine Nacht neben der künftigen Schwiegermutter zu schlafen“. Der verliebte Ferdi lässt sich darauf ein und der Bettentausch geht zunächst gut – bis sowohl Irma als auch Tochter Ines den Schwindel morgens bemerken und der Haussegen wegen allerhand Verdächtigungen und Missverständnissen nun aber richtig schief hängt.

Letztlich erweist sich die Familie aber glücklicherweise doch als viel stabiler und moderner als gedacht. Kaum ist alles aufgeklärt, bietet Bauer Eberle seiner Frau großzügig an, endlich einmal als Ehepaar gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Das freut diese ungemein, sie macht Pläne für Italien. „Schimmeldewog reicht für den Anfang“, erklärt jedoch Gerhard.

Aber sei’s drum. „Brunch bei der Irma – das ist schön“, stellt die Truppe plötzlich fest und beschließt, das Theater erst einmal mit einem gemütlichen Essen auf der Bühne zu beenden. Das Publikum dankte den Akteuren mit viel Applaus.

 

Von Nina Schmelzing, Bergsträßer Anzeiger, 09.01.2024