200. Grundlehrgang in Lorsch

Mit Bauchgrummeln zum Lehrgang

Lorsch/Bergstraße. „Als ich vor fünf Wochen zum Grundlehrgang gekommen bin, habe ich Bauchgrummeln gehabt. Was gibt es für Ausbilder? Was kann ich lernen? Das war alles nach dem ersten Wochenende vorüber“, erklärte Oliver Quadflieg, Lehrgangssprecher aus Nieder-Liebersbach. Dann überreichte er den vier Ausbildern Andreas Brückmann, Klaus Brehm, Uwe Koch und Jonas Schwering kleine Präsente von den 34 Lehrgangsteilnehmern, darunter sechs Frauen. Sie kamen aus dem gesamten Kreisgebiet. Quadflieg dankte den Ausbildern. Sie verdienten Respekt, da es nicht alltäglich sei, junge Leute auszubilden. Die jungen Nachwuchskräfte der Feuerwehr hätten alle die Prüfungen bestanden, dank der guten Ausbilder, erklärte Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller zum Abschluss des 200. Grundlehrgangs im Lorscher Feuerwehrhaus. Er verlas die Namen der Teilnehmer und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz überreichte ihnen die Zeugnisse. Sie war erstmals bei der Lorscher Wehr. Sie dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Dies sei ein besonderer Lehrgang. Seit dem ersten Lehrgang dieser Art 1966 habe sich viel verändert, alleine was die Technik betreffe. Erfreulich sei auch, dass jetzt Frauen teilnehmen können.

Nicht verändert habe sich die Kameradschaft. Die solle gepflegt werden. Den Nachwuchskräften wünschte sie, dass sie wieder heil von Einsätzen zurückkommen. Bürgermeister Christian Schönung, der allen Teilnehmern einen PIN der Stadt Lorsch als Erinnerung überreichte, bezeichnete diesen Lehrgang als ersten wichtigen Schritt vom Anwärter zum Feuerwehrmann. Er dankte allen für ihre Bereitschaft, ihren Kommunen zu helfen. Es sei nicht einfach, sich von den Angehörigen zu verabschieden wenn der Piepser ertöne, nicht zu wissen, was passiert ist und ob man gesund zurückkomme. Schönung erinnerte an die ersten Lehrgänge, der in Birkenau-Reisen und Lorsch durchgeführt wurden. Lorsch verfüge mit dem neuen Feuerwehrhaus über die notwendige Infrastruktur und stelle gerne die vorhandene Einrichtung zur Verfügung. Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller wünschte den  „jungen Männern und Frauen der Zukunft“, dass sie den Bazillus Florian weitertragen in ihre Wehren. Er lobte die Lorscher Wehr, „wir sind hier gut aufgehoben, alles hat geklappt“. Es funktioniere aber nicht ohne die Praktiker, die nach geltenden Vorschriften ausbildeten. Kreisausbilder Andreas Brückmann (Auerbach) erinnerte daran, dass sich die jungen Leute mit Leitern und Schläuchen und auch mit der Theorie herumgeschlagen hätten. Er hoffe, dass es ihnen Spaß gemacht habe. Er mahnte, das erworbene Wissen zu pflegen, hin und wieder die Dienstvorschriften zu lesen, um zu wissen, was richtig ist.

Lorsch Stadtbrandinspektor Franz-Josef Schumacher erinnerte an den ersten Lehrgang vor 50 Jahren, dass ab 1972 die Ausbildung in Bensheim und Heppenheim und ab 2005 in Lorsch und Heppenheim erfolgt sei. 1964 sei der Lorscher Josef Neudecker zum Kreisbrandinspektor gewählt worden. Der habe die Lehrgänge angeregt. Werner Trares, stellvertretender KBI aus Heppenheim informierte am Rande über den Ablauf des Lehrgangs. Alle Beteiligten hätten einen Lehrgang „Erste Hilfe“ absolvieren müssen, hätten Gerätekunde, Fahrzeugkunde und Unfallverhütungsvorschriften lernen müssen. Sie seien über die Gefahren an Einsatzstellen informiert worden und hätten in der Praxis den Löschangriff mit Schläuchen und tragbaren Leitern geübt. Theorie und Praxis seien in mündlicher und schriftlicher Prüfung (30 Fragen waren zu beantworten) getestet worden. Abgeschlossen wurde der Lehrgang mit einem gemeinsamen Essen im Feuerwehrhaus. ml

 

Quelle: Bergsträßer Anzeiger