Überörtlicher Einsatz: Waldbrand Münster

Am Samstag, 13.08., klingelte unser Melder um 15:40 Uhr zu einem besonderen Einsatz: F2 Nachbarschaftl. Löschhilfe - Löschzug Münster Breitefeld. Hier wurden wir - wie viele weitere Feuerwehren aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und den umliegenden Kreisen zu einem Waldbrand alarmiert, der sich auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt (Muna) ausgebreitet hat.

Mit dem vom Land Hessen bereitgestellten Abrollbehälter-Löschwasserversorgung (AB-LWV) sowie dem LF10 KatS, dem MTW2 und dem KLkw machten wir uns auf den Weg in das unwegsame Gelände gemacht. Dort ist das in Brand stehende Waldgebiet noch munitionsverseucht, sodass das Betreten nicht möglich ist. Wir unterstützen die Einsatzkräfte, die von den Wegen aus die Brandherde lokalisieren und ablöschen. Aus einem nahe gelegenen Baggersee pumpen wir 4.000 l/min, was einer deutliche Erhöhung zu einer normalen Tragkraftspritze entspricht.

Wir wünschen allen eingesetzten Einsatzkräften ein baldiges Ende des Einsatzes und eine gesunde Heimkehr!

Artikel des Bergsträßer Anzeiger, 16.08.2022 (Autor: Nina Schmelzing):

 

Lorscher Feuerwehr bekämpft Waldbrand
Münster: Lorscher seit Samstag mit Spezialgerät im Einsatz

Lorsch. Der Großbrand in Münster beschäftigt auch die Feuerwehr in Lorsch. Ein Feuer ist am Samstag auf dem Waldgelände in der Nähe der ehemaligen Munitionsanstalt (Muna) ausgebrochen. Alarmiert wurden zur Brandbekämpfung umgehend auch die Einsatzkräfte aus Lorsch, obwohl die Strecke zum Brandherd nicht unbeträchtlich ist: Münster liegt im Landkreis Darmstadt-Dieburg - und damit etwa 35 Kilometer von der Klosterstadt entfernt.

Lorscher sind hessenweit gefragt
Sehr früh, am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr bereits, wurde die Freiwillige Feuerwehr Lorsch alarmiert. 13 Einsatzkräfte, darunter Stadtbrandinspektor Markus Stracke und auch sein Vorgänger Franz-Josef Schumacher, machten sich sofort auf den Weg. Insgesamt kämpfen derzeit rund 2000 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Die Hilfe aus Lorsch ist in schon deshalb bei solchen schwierigen Einsätzen sehr gefragt, weil die Lorscher über einen Abrollbehälter Löschwasserversorgung verfügen. Hessenweit gibt es nur fünf Stationen für dieses Spezialgerät, das zur besonderen Ausrüstung im Katastrophenschutz zählt.
Bei den Berufsfeuerwehren in Frankfurt und Kassel sind solche Abrollbehälter Löschwasserversorgung (AB-LWV) stationiert, zudem in Rüdesheim und Mühlheim am Main - und seit fünf Jahren auch in Lorsch. Wertvoll ist ein AB-LWV, weil es ein mehr Wasser von der Entnahmestelle fördern kann als üblich. In dickeren Schläuchen kann etwa die vierfache Menge an Wasser transportiert werden.
Die Lorscher Einsatzkräfte haben die maximale Bestückung von zwei Kilometern an Schlauchmaterial verladen und eilten mit insgesamt drei Einsatzfahrzeugen nach Münster. Der Lorscher Abrollbehälter steht nun an einem nahe der Brand stelle gelegenen Baggersee und erledigt seine Arbeit. Es pumpt Wasser aus dem See. Die Schwimmpumpe schafft bis zu 4000 Liter in der Minute. Das Lorscher Fahrzeug ist das erste in der Reihe von Einsatzfahrzeugen, das Wasser transportiert. Das Löschwasser geben sie dann an den nächsten in der Löschkette weiter. Mit der Handhabung des AB-LWV sind die erfahrenen Lorscher Feuerwehrleute bestens vertraut. Der Abrollbehälter hat unter anderem bereits gute Dienste beim Hochwasser in Nordrhein-Westfalen geleistet, auch im Kreis Darmstadt-Dieburg ist er jetzt nicht zum ersten Mal. Auf dem Gelände in Münster gab es 2019 bereits einen größeren Brand, damals auf fünf Hektar.
Kollegen von der Bensheimer Feuerwehr, die am Samstagabend alarmiert wurden, sind inzwischen wieder an der Bergstraße. Wie lange die Lorscher noch vor Ort bleiben, war gestern noch nicht abzusehen. Die Lorscher Gruppe ist zwar mittlerweile auf vier Feuerwehrleute reduziert worden, Arbeit im Schicht dienst ist aber weiter nötig. In Münster hielt man es gestern nicht für aus geschlossen, dass der Einsatz bis Ende der Woche andauern könnte.

Explosionen und Verletzte
Wind hat Glutnester - betroffen ist eine große, 25 Hektar umfassende Fläche - zuletzt immer wieder angefacht. Im durch Munition belasteten Waldgelände sind die Löscharbeiten außerordentlich schwierig und gefährlich. Es gab mehrere Explosionen, 20 Feuerwehrleute erlitten Verletzungen.

Abschluss des Einsatzes

Nach einer Woche Einsatz in Münster konnten wir den Einsatz in Münster erfolgreich beenden. Hier noch einige Bilder vom Abbau und Gruppenbild mit der zweiten HFS-Einheit der FF Großwallstadt mit denen wir eine Förderstrecke von ca. 4.000 Meter betrieben. Die hessische-bayrische Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.